Urlaub im Westhavelland

Kategorie: Angeln

Herbstimpressionen aus dem Milower Land

Im Herbst befällt das Milower Land eine ganz besondere Stimmung. Gelbes und rotes Laub allüberall, das sich Blatt für Blatt von den Bäumen löst und sanft zur Erde fällt. Vor dem Ferienhaus Milow steht ein schöner Kirschbaum, dessen gelben Blätter zu strahlen scheinen. Und zur Rechten eine riesige Birke mit abertausenden Blätterchen, die ihren Weg in die Stremme finden.

Aus den großen Fenstern des Fischerzimmers kann mensch das Herbstschauspiel beobachten. Die Schwäne ziehen vorbei und dann ist auch der Himmel voller Wildgänse. Auf der Wasseroberfläche zeigen sich kreisförmig ausbreitende Wellen von Fischen, die auf der Jagd sind – vielleicht ein Zander oder ein Hecht. Öffnet mensch das Fenster, ist dies alles auch zu hören.

Herzlich Willkommen im Herbst in Milow!

Das Ferienhaus Milow

Das Ferienhaus Milow

Der Kirschbaum in herrlichem Gelb.

Der Kirschbaum in herrlichem Gelb.

Angeln in der Stremme .

Angeln in der Stremme

Stremmehecht erlegt

Hecht aus der Stremme

Hecht aus der Stremme

Die Sonne brannte. 12 Uhr Mittag. Absolute Ruhe. Kein Luftzug und keine Wasserbewegung.

An diesem so warmen Sommertag wollte ich mit meinem Sohn Tammi ein paar Plötzen angeln. Ich mag diese einfachen Fische. Entweder direkt über dem Lagerfeuer gebraten oder in der Pfanne mit Salz und Pfeffer. Meine Mutter kann aus einigen Plötzen eine wunderbare Fischsuppe mit Dill und Zitrone zaubern.
So sollte es keine große Angelaktion werden, nicht auf Aal, Zander oder Hecht wollten wir gehen, wie der Angler sagt. Nicht raus mit dem Boot, sondern ganz einfach und ruhig vom Steg aus, so ein halbes Stündchen.
Doch so richtig ging es nicht voran – weder auf Teig noch auf Wurm bissen die Plötzen. Langeweile machte sich breit, Tammi trollte sich in den Garten und schien die Lust am Angeln verloren zu haben. So legte ich die kleine Stippe mit Teig beiseite und nahm doch die Rollangel, ein Erbstück meines Vaters, bestückte sie mit einem Blinker, und warf sie vom Steg aus direkt an den Uferrand der Stremme.
“Hackergefahr”, hörte ich die Worte meines Vaters. “Mach vorsichtig!”, schoss es mir durch den Kopf. Ich musste schmunzeln und probierte ein paar Würfe. Alles ging gut – kein Hacker und etwas Abwechslung.
Ich zog den Blinker ein paar Meter Richtung Steg, rollte die Sehne auf und zog wieder ein paar Meter. Oft hatte ich meinen Vater als kleiner Junge dabei beobachtet. Plötzlich ruckte es, “Mist, doch ein Hacker”, dachte ich. So riss ich mehr aus Verzweiflung denn aus Fangroutine an der Sehne. Nach einigen weiteren Metern gab es starke Gegenwehr und ich brüllte, wie schon früher mein Vater immer:

“Hol den Kescher!”

und fügte nun aber den Namen meines Sohnes dazu: “Schnell, Tammi!”
Immer wieder zog der Hecht davon und ich holte ihn zurück, bis er schlussendlich an den Steg kam. Mein Sohn positionierte den Kescher geschickt und dann hatten wir den großen Jäger selbst erbeutet.
Ein schöner Hecht von 60cm. Wir freuten uns sehr über diesen ungeplanten Mittagsfang aus der Stremme.

Erkundung von Stremme und Havel – aber wie?

Unser Ruderboot

Unser Ruderboot

Vor dem Ferienhaus Milow liegt unser weißes Ruderboot mit neuen Potschen (Ruder) für Sie bereit. Bootspartie, Angelausflug oder Entdeckungsreise – das liegt bei Ihnen.

Wenn Sie den Naturpark Westhavelland, die Stremme oder die Havel auf andere Weise erkunden wollen, dann können Sie bei Sport Bölke Kajak, Kanadier und Surfboards ausleihen. Hier finden Sie mehr Informationen und die genauen Konditionen dazu.

Sie können es aber auch zu Fuß auf einem versteckten Weg versuchen. Wenn Sie das Grundstück hinten verlassen (es endet hinter den Schuppen) können Sie am Ufer der Stremme bis zum Sportplatz und weiter an der Jugendherberge vorbei zur Straße “An der Kudixlake” spazieren. Nehmen Sie wasserfeste Schuhe mit, denn an der Stremme ist es nass!

Viel Spaß!

Angelvoraussetzungen in Milow

Wenn Sie in der Stremme angeln wollen, dann brauchen Sie einen Nachweis über die  Zahlung der Fischereiabgabe sowie die Angelkarte. Beides können sie im Kiosk in der Friedensstraße erwerben.

Das Angeln auf Friedfische mit der Handangel ist ohne Fischereischein möglich, das Angeln auf Raubfische ist nur mit Fischereischein nach Bestehen der Anglerprüfung möglich.Die Fischereiabgabemarke ist einmal im Jahr zu zahlen. Angelkarten gibt es für einen Tag, eine Woche oder auch für ein Jahr.

Mehr Informationen finden Sie hier:
http://vv.potsdam.de/vv/produkte/173010100000003762.php

Petri Heil!

Hinweise zur Tauwurm-Jagd

Auf der Stremme, im Erdeloch oder auf der Havel kann man wunderbar angeln, klar. Tipps und Tricks habe ich aber keine. Oder doch – einen habe ich:

Die Jagd auf den Tauwurm

Die Jagd auf den Tauwurm ist auch nach Einbruch der Dunkelheit gestattet und nur dann erfolgversprechend. Der Tauwurm ist ein guter Köder: Für kleine Fische mag der gemeine Kompostwurm noch ausreichen, die dicken Fische ziehen den deutlich größeren Tauwurm vor. Dieser ist jedoch weder einfach so auf dem Komposthaufen zu finden, noch lässt er sich einfach so schnappen. Zur waidgerechten Tauwurmjagd geht man in Milow nach Fischertradition wie folgt vor:

Vorbereitung

Nachdem man sich zum Abendbrot gut gestärkt hat, wartet man die Dämmerung und die komplette Dunkelheit ab. Während der Wartezeit ist die Sauna zu empfehlen, allzu viele alkoholische Getränke sollte man jedoch nicht  zu sich nehmen, da die Wurmjagd ein schnelles Auge und geschickte Finger erfordert. Stattdessen ist die Ausrüstung vorzubereiten: Wir benötigen

  • ein kleines Eimerchen mit Deckel, diese 0,5-Liter-Joghurtbecher sind praktisch, 
  • leichte Schuhe, bei Regen sind auch Gummistiefel mit Gummisohle möglich, und unser wichtigstes Utensil:
  • eine kleine Taschenlampe, möglichst mit kleinem Lichtstrahl und schwachem Licht. Der Fischer Boltze verwendete Karbidlampen, die heutzutage kaum jemand zur Hand hat. Warum die Lampe nicht so stark leuchten darf, dazu kommen wir später.

Die Vorbereitung ist abgeschlossen.

Pirsch

Mitsamt der Ausrüstung schleichen wir uns in den Garten. Die Jagd zu Mehreren ist möglich, es darf aber nicht laut gelacht und vor allem nicht getrampelt werden. Die Jäger sollten also noch im Haus instruiert und über den Ernst und die Herausforderung der Jagd informiert werden. Der Tauwurm ist nicht zu unterschätzen!

Ich weiß nicht, ob der Tauwurm Ohren hat, Krach schreckt ihn aber auf jeden Fall ab. Es ist eine gute Idee, durch die Gartentür zu schleichen, weil die Lampe zum Garten hin nicht automatisch angeht. Wenn man vorm Haus suchen will, sollte man den Bewegungsmelder vorher ausschalten (Lichtschalter neben der Eingangstür). Am Abend und in der Nacht, vor allem in feuchten Nächten, nach dem Regen oder während des Regens, kommen die Würmer aus der Erde und liegen dann herum. Ich weiß nicht, was die da machen. Vielleicht sind die Gänge voller Wasser? Jedenfalls leuchtet man mit ruhigen Bewegungen den Rasen und die Sandstellen im Garten und am Flußufer ab, um die Würmer liegen zu sehen. Der Tauwurm meidet Licht und zieht sich ins Erdreich zurück, wenn er geblendet es zu hell wird. Ich weiß nicht, ob der Tauwurm Augen hat, er bemerkt jedenfalls das Licht und verschwindet.

Zugriff

In dem Moment, wo der Tauwurm sich, durch das Licht gestört, bewegt, muß der Zugriff erfolgen. Da das Tier durchaus Längen von über 15 Zentimeter erreicht, braucht es zum Verschwinden einen kleinen Moment. Blitzschnell muß man den Wurm schnappen, sonst ist er im Erdreich verschwunden. Dabei muß man ihn fest zwischen den Fingern packen, sonst glitscht er davon. Könner haben den Wurm, bevor er sich bewegt, rutschfest gegriffen, Leute mit weniger Geschick verwickeln sich in ein unwürdiges Gezerre um den Wurm. Dabei ist der Wurm nicht roh zu reißen, sondern vorsichtig, aber entschlossen zu packen und Stück für Stück aus dem Boden zu ziehen. Die gefangenen Tauwürmer kommen erstmal in den Joghurtbecher. Normalerweise merkt man spätestens nach 10 Minuten, ob Würmer unterwegs sind. Ist es zu trocken, findet man keine. Hat man eine Handvoll Tauwürmer zusammen, kann man jedes Anglerherz höher schlagen lassen. Wurm heil!

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