Urlaub im Westhavelland

Schlagwort: Tipps und Tricks

Feuer im Kamin

Der Kamin

Kamin im Wohnzimmer

Das Ferienhaus Milow hat zwei Kamine. Wenn man sie richtig befeuert, hat man nicht nur einen schönen Blickfang, sondern kann das ganze Haus erwärmen – bis auf das Fischerzimmer, das als Schlafzimmer schön kühl bleibt. Versuchen Sie es doch einmal!

Dabei sind drei kleine Kniffe zu beachten:

1. Kein Papier! Papier und Pappe gehören nicht in den Kamin, sondern kostenlos in die Papiertonne. Sie verbrennen nicht richtig, es bleiben kleine verrußte Fetzen, die im Garten landen oder die Scheiben verrußen, Sie sehen das Feuer nicht mehr.

2. Kein feuchtes Holz! Besonders der Kamin in der Küche ist sehr empfindlich auf Feuchtigkeit, für ihn sollte man nur im Haus gelagertes Holz verwenden. Ansonsten gibt es ausreichend trockenes Holz im Unterstand im Garten. Feuchtigkeit führt zu Rauch und Ruß, beides will man nicht haben.

3. Sie brauchen kleine Holzstücke und Späne: Im Schuppen liegt ein Beil bereit, mit dem Sie aus größeren Stücken kleine Stücke und Späne schlagen können. Das geht so: Immer mit dem Wuchs des Holzes, nicht gegen den Wuchs schlagen, also längs statt quer. Stellen Sie das Holzstück auf einen runden Holzblock und schlagen Sie einhändig zu, die andere Hand weit weg. Achten Sie auf einen Treffer und auf Ihre Beine, nicht zu viel Schwung! Wenn das Beil im Holz steckt, heben Sie das Beil und damit das eingeklemmte Holzstück an und schlagen beide zusammen auf den Block, bis das Holzstück durch ist. Zurück zum Kamin: Wenig Anzünder und kleine Holzspäne in die Mitte, nach außen größere Stücke stapeln und dann anzünden. Ein kleines Luftloch sollte bleiben, die Kaminklappe muss aber sofort geschlossen werden. Dann warten und das Feuer wird sich entwickeln.

Es gibt am Wohnzimmerkamin zwei Klappen. Oben kann man eine Klappe aufschieben und Wärme direkt ins Wohnzimmer leiten, wir machen das nur selten, weil immer etwas Rauchgeruch mitkommt und es auch so warm genug wird. Eine zweite Klappe ist unten links am Kamin, hier kann man den Luftzugang regeln. Je mehr Luft man hineinlässt, desto größer wird das Feuer und desto schneller brennt es herunter.

Viel Spaß mit dem Kamin!

Hinweise zur Tauwurm-Jagd

Auf der Stremme, im Erdeloch oder auf der Havel kann man wunderbar angeln, klar. Tipps und Tricks habe ich aber keine. Oder doch – einen habe ich:

Die Jagd auf den Tauwurm

Die Jagd auf den Tauwurm ist auch nach Einbruch der Dunkelheit gestattet und nur dann erfolgversprechend. Der Tauwurm ist ein guter Köder: Für kleine Fische mag der gemeine Kompostwurm noch ausreichen, die dicken Fische ziehen den deutlich größeren Tauwurm vor. Dieser ist jedoch weder einfach so auf dem Komposthaufen zu finden, noch lässt er sich einfach so schnappen. Zur waidgerechten Tauwurmjagd geht man in Milow nach Fischertradition wie folgt vor:

Vorbereitung

Nachdem man sich zum Abendbrot gut gestärkt hat, wartet man die Dämmerung und die komplette Dunkelheit ab. Während der Wartezeit ist die Sauna zu empfehlen, allzu viele alkoholische Getränke sollte man jedoch nicht  zu sich nehmen, da die Wurmjagd ein schnelles Auge und geschickte Finger erfordert. Stattdessen ist die Ausrüstung vorzubereiten: Wir benötigen

  • ein kleines Eimerchen mit Deckel, diese 0,5-Liter-Joghurtbecher sind praktisch, 
  • leichte Schuhe, bei Regen sind auch Gummistiefel mit Gummisohle möglich, und unser wichtigstes Utensil:
  • eine kleine Taschenlampe, möglichst mit kleinem Lichtstrahl und schwachem Licht. Der Fischer Boltze verwendete Karbidlampen, die heutzutage kaum jemand zur Hand hat. Warum die Lampe nicht so stark leuchten darf, dazu kommen wir später.

Die Vorbereitung ist abgeschlossen.

Pirsch

Mitsamt der Ausrüstung schleichen wir uns in den Garten. Die Jagd zu Mehreren ist möglich, es darf aber nicht laut gelacht und vor allem nicht getrampelt werden. Die Jäger sollten also noch im Haus instruiert und über den Ernst und die Herausforderung der Jagd informiert werden. Der Tauwurm ist nicht zu unterschätzen!

Ich weiß nicht, ob der Tauwurm Ohren hat, Krach schreckt ihn aber auf jeden Fall ab. Es ist eine gute Idee, durch die Gartentür zu schleichen, weil die Lampe zum Garten hin nicht automatisch angeht. Wenn man vorm Haus suchen will, sollte man den Bewegungsmelder vorher ausschalten (Lichtschalter neben der Eingangstür). Am Abend und in der Nacht, vor allem in feuchten Nächten, nach dem Regen oder während des Regens, kommen die Würmer aus der Erde und liegen dann herum. Ich weiß nicht, was die da machen. Vielleicht sind die Gänge voller Wasser? Jedenfalls leuchtet man mit ruhigen Bewegungen den Rasen und die Sandstellen im Garten und am Flußufer ab, um die Würmer liegen zu sehen. Der Tauwurm meidet Licht und zieht sich ins Erdreich zurück, wenn er geblendet es zu hell wird. Ich weiß nicht, ob der Tauwurm Augen hat, er bemerkt jedenfalls das Licht und verschwindet.

Zugriff

In dem Moment, wo der Tauwurm sich, durch das Licht gestört, bewegt, muß der Zugriff erfolgen. Da das Tier durchaus Längen von über 15 Zentimeter erreicht, braucht es zum Verschwinden einen kleinen Moment. Blitzschnell muß man den Wurm schnappen, sonst ist er im Erdreich verschwunden. Dabei muß man ihn fest zwischen den Fingern packen, sonst glitscht er davon. Könner haben den Wurm, bevor er sich bewegt, rutschfest gegriffen, Leute mit weniger Geschick verwickeln sich in ein unwürdiges Gezerre um den Wurm. Dabei ist der Wurm nicht roh zu reißen, sondern vorsichtig, aber entschlossen zu packen und Stück für Stück aus dem Boden zu ziehen. Die gefangenen Tauwürmer kommen erstmal in den Joghurtbecher. Normalerweise merkt man spätestens nach 10 Minuten, ob Würmer unterwegs sind. Ist es zu trocken, findet man keine. Hat man eine Handvoll Tauwürmer zusammen, kann man jedes Anglerherz höher schlagen lassen. Wurm heil!

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